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Der
Schriftsteller Leif Davidsen bei der Lesung in Hannover
Foto: Andrea Brockmann
Literaturportal schwedenkrimi.de |
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Leif Davidsen las aus "Die guten Schwestern"
Am 4. März 2004 war der dänische Krimi-Autor Leif Davidsen zu
einer Lesung in Hannover, die die ca. 12 Zuhörer in deutscher Sprache
mit dänischem Akzent erlebten.
Der in Kopenhagen lebende Däne, der vor seiner freien Schriftstellertätigkeit
als Journalist gearbeitet hat, sagt über sich, dass er beim Schreiben
von der Wirklichkeit abhängig sei, dass diese eine große Rolle
spiele. Er wisse beim Schreiben zu Beginn nicht, wo die Reise hingehe.
Er müsse sich die Personen für seine Bücher vorstellen
und vor Augen führen. Die Inhalte seiner Romane bezeichnet Davidsen
als Beschreibung der Konflikte der modernen Menschen. Davidsen legt Wert
auf genaue Recherche, die Details müssen stimmen. Er sagt über
sich "ein gründlicher Notizenschreiber zu sein", welche
er in seinen Büchern dann verwendet. Er versuche, möglichst
reale Handlungen mit fiktiven Personen zu beschreiben. Seine Bücher
werden von Kritikern als Krimis und Thriller bezeichnet. Dem könne
er wohl zustimmen, "sie sind aber auch Beschreibungen der modernen
Wirklichkeit".
Von seinen bisherigen Veröffentlichungen ( 8 Romane; Novelle; Sachbücher;
Reisebuch ) sind 3 auch auf Deutsch erschienen: »Der Augenblick
der Wahrheit«, »Der Fluch der bösen Tat« und aktuell
»Die guten Schwestern«.
Leif Davidsen verrät den Zuhörern, dass »Der Fluch der
bösen Tat« und »Die guten Schwestern« die ersten
beiden Teile einer Trilogie seien. Im nächsten Jahr soll auf Deutsch
der dritte Teil »Feind im Spiegel« erscheinen, in welchem
es u.a. um Irak und Al-Kaida gehe.
Bereits im ersten Teile der Trilogie »Der Fluch der bösen Tat«
hat der Leser den "serbischen Dänen« Vuk, einen Heckenschützen
und Auftragskiller, kennengelernt. Vuk soll eine iranische Schriftstellerin,
welche sich gerade in Dänemark aufhält, liquidieren. Für
die Sicherheit der Iranerin soll der Kriminal- und Geheimdienstbeamte
Per Toftlund zusammen mit der Journalistin Lise Carlsen sorgen. Per und
Lise kommen sich bei diesem Auftrag näher und verlieben sich ineinander.
Während es im 2. Teil »Die guten Schwestern« nur ein
Wiedersehen mit Per und Lise gibt, soll im 3. Teil »Feind im Spiegel«
auch Vuk wieder auftauchen. Die Idee zum 3. Teil sei Davidsen nach den
Anschlägen des 11. September gekommen. Danach habe er gewusst, dass
Vuk wieder auftauchen würde. Erst da sei der 3. Teil geboren worden,
er habe vorher nicht gewusst, dass es eine Trilogie werden würde.
»Die guten Schwestern« handelt von den Geheimnissen und dem
Verdrängen einer dänischen Familie. Die Dänen seien lt.
Davidsen da nicht anders als andere Nationen. Die Handlung spielt 1999
zu Beginn des NATO-Bombardements von Jugoslawien, handelt aber von den
letzten 50-60 Jahren. Da gibt es zu einem Teddy Pedersen, der auf Dienstreise
in Pressburg von einer ihm unbekannten Frau angesprochen wird, die behauptet
seine Halbschwester Maria zu sein. Teddys Vater, nach dem Krieg plötzlich
verschwunden, von der Familie für tot erklärt, soll sich damals
nach Kroatien abgesetzt haben, nachdem seine Waffen-SS-Vergangenheit ans
Licht gekommen war. Wieder in Dänemark erwartet Teddy die nächste
schlimme Nachricht. Seine ältere Schwester Irma ist als mutmaßliche
Stasi-Agentin Edelweiß verhaftet worden. Irma schreibt in ihrer
Haft Tagebuch, aus welchem der Leser erfährt, wie und warum das Familienglück
damals zerstört wurde. Ermittelnder Beamter im Fall Stasi-Edelweiß
ist Per Toftlund, welche inzwischen mit Lise verheiratet ist und bald
Vater wird. Teddys Halbschwester Maria stellt sich als Schlüssel
zur Lösung des Stasi-Falles heraus. Die Suche nach Maria führt
Per in verschiedene osteuropäische Länder.
Freuen wir uns somit also auf den 3. Teil der Trilogie und auf ein Wiedersehen
mit Per, Lise und Vuk.
Autorin: Andrea Brockmann
© März 2004 - Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
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